Wie Rubik’s Cube bei Spezifikationen helfen kann - Eine andere Sicht auf ein altes Thema

In den 80er Jahren schlug Rubik’s Cube ein wie eine Bombe. Auch ich schaffte es damals, den Würfel in 25 Sekunden zu bewältigen, war aber damit einer der zeitlich schlechteren.


Vor einiger Zeit erlebte der Zauberwürfel eine Renaissance, so dass er auch den Jüngeren unter uns nicht unbekannt sein dürfte.


Und es gibt inzwischen viele Varianten, als Tetraeder, Dodekaeder, Kugel oder was auch immer.


Was hat das jetzt mit Spezifikationen zu tun?


Gerade bei sehr umfangreichen, großen, komplizierten Produkten und Portfolios stellt sich die Frage, wie ein integratives Anforderungsmanagement über das komplette Geschäft hinweg funktionieren kann.


Üblicherweise wird das Anforderungsmanagement im Rahmen einer Produktentwicklung betrachtet, egal ob klassisch oder agil. Tatsächlich gewinnt ein Unternehmen aber erst dann daraus richtigen Nutzen, wenn es ganzheitlich betrachtet wird, als Teil eines umfassenden Informations- und Wissensmanagements.


Die dem innewohnende Kompliziertheit - wenn nicht: Komplexität - schreckt oft aber ab, oder man verliert sich in deren Dschungel.


Im Laufe der Jahre habe ich immer wieder erlebt, wieviel Wertschöpfung Unternehmen hier liegen lassen, gerade in Zeiten der Digitalisierung. Und ich habe bislang kein Bild gefunden, das mir bei meiner Arbeit geholfen hätte.


Denn worum geht es eigentlich?


Unternehmen haben Kunden. Sie agieren in Märkten. Möchten neuen Kunden gewinnen. Müssen Vorgaben folgen. Haben Strategien.


Aus alledem ergeben sich Bedürfnisse. Diese Bedürfnisse sind der Startpunkt für jedes Produkt und jedes Portfolio. Je besser diese Bedürfnisse befriedigt, oder besser: antizipiert werden können, desto erfolgreicher wird das Unternehmen sein.


Aus diesen Bedürfnissen ergeben sich wiederum Probleme, die gelöst werden müssen, um die Bedürfnisse zu befriedigen. Ein gelöstes Problem kann mehreren Bedürfnissen dienen, ebenso wie jedes Bedürfnis potentiell mehrere Probleme aufwirft. Eine m:n-Beziehung.


Diese m:n-Beziehungen setzen sich auf dem weiteren Weg durch die Produktentstehung fort - aber dazu schreibe ich ein andermal.


Das Problem liegt also einerseits darin, überhaupt Entitäten zu identifizieren, die für sich alleine behandelt werden können, und andererseits in der m:n-Verflechtung von Paaren dieser Entitäten.


Was aber nötig ist: Eine Systematik, wie das alles sauber zusammengebracht werden kann.


Genau wie bei Rubik’s Cube.


Wir haben dort viele einzelne Entitäten, nämlich die Einzelwürfel, aus denen der gesamte Würfel zusammengesetzt ist.


Diese Einzelentitäten können beliebig durcheinander gebracht worden sein. Durch die Mechanik des Würfels, die von außen nur dadurch wahrgenommen wird, dass sie Drehungen bestimmter Mengen von Einzelwürfeln in bestimmter Art ermöglicht, können diese Einzelentitäten in neue, sinnhafte Anordnungen gebracht werden.


Und damit sind wir wieder beim Anforderungsmanagement: Es stellt dem Geschäft diese innere Mechanik zur Verfügung, und zwar idealerweise so, dass die Anwender nur das von ihr mitbekommen, was sie für ihre jeweilige Aufgabe benötigen, dies aber allen anderen Anwendern eindeutig zur Verfügung stellt.


Den Würfel in seiner Gänze können wir mit „dem Produkt“ assoziieren. Auf dieses Produkt müssen wir aus unterschiedlichen Perspektiven blicken können - entsprechend der 6 Seiten des Würfels.


Und wir können den Würfel zu unterschiedlichen Zielzuständen drehen: einfarbige Seitenflächen, Seitenflächen, die jeweils ein „X“ mit einer anderen Farbe zeigen, und mehr.


Ein modernes, integratives Anforderungsmanagement stellt also die Mechanik zur Verfügung, mit der ein modernes, flexibles, fokussiertes Geschäft möglich wird. Eben so, wie der Zauberwürfel ca. 18 Trillionen Kombinationen erlaubt. Aber immer innerhalb einer gewissen, standardisierten Vorgehensweise.


Denken wir ein Produkt- und Portfoliomanagement in dieser Art, eröffnen sich völlig neue Perspektiven für Prozesse, Methoden und Werkzeuge.


Fast so, wie sich in den 80ern noch niemand vorstellen konnte, dass das Prinzip des Zauberwürfels nicht nur für Würfel funktioniert.



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