Was Malerei mit Agilität zu tun hat

In meiner Schulzeit war Kunst eher ein ungeliebtes Fach für mich.

Einerseits fand ich es interessant, aber andererseits konnte ich nicht malen. Zeichnen - ja, aber Malen? Nein.

Vor einigen Jahren habe ich damit angefangen, hin und wieder zu malen. Mit Acryl, eher flächig und strukturell, keinesfalls gegenständlich.

Die ersten Bilder waren keine Meisterwerke. Auch heute bin ich weit davon entfernt, meine Bilder als solche zu bezeichnen. Aber es gibt eine Entwicklung, weil ich gelernt habe, was mich reizt, was mich inspiriert, wie ich das, was in meinem Kopf als Vorstellung existiert, auf die Leinwand bringen kann.

Ein Schlüsselmoment war für mich, als Freunde mich fragten, ob sie eines der Bilder haben könnten. Und andere Freunde fragten, ob ich ihnen ein Bild malen könne.

Dieses Feedback war für mich begeisternd: Es interessiert jemanden, was ich male. Und offenkundig scheint es ihnen sogar zu gefallen.

Auch agile Veränderungen sind nicht von Anfang an Meisterwerke. Vieles muss ausprobiert werden. Etliches wird weggeworfen, anderes weiterentwickelt. Bis am Ende etwas herauskommt, das andere begeistert.

Ein Framework wie Scrum ist ein Rahmen um eine leere Leinwand. Ob ein Team diese Leinwand abstrakt bemalt, naturalistisch, expressionistisch oder kubistisch - das muss jedes Team für sich selbst herausfinden.

Ob die Werke aller Teams am Ende zusammenpassen und ihrerseits ein großes, neues Werk ergeben, hängt davon ab, ob die einzelnen Werke kompatibel sind. Ob es Regeln gibt, an die sich alle halten. Die Rahmen müssen zusammenpassen, dann kann sich durch deren Inhalte etwas völlig Neues entwickeln.

Ein integratives, modernes Anforderungsmanagement kann die Basis dafür bilden, dass die vielen einzelnen Bilder am Ende ein großes Ganzes ergeben und in ihrer Gemeinsamkeit ein Kunstwerk für sich darstellen.

Wie malt Ihr Team? Ist Ihnen allen klar, wie groß der Rahmen und wie groß die Leinwand ist? Haben Sie bereits Ihren Malstil gefunden?

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